Credit: UIAA/Julia Roger-Veyer

Zwei Weltcupsiege und ein Europameistertitel

Nach­dem wir aus Korea zurück­ge­kehrt waren, ging es zwei Wochen spä­ter auf zur zwei­ten Run­de der Welt­cup­t­our. Die­se war nun im Gegen­satz zu Run­de 1 nicht mehr ganz so weit weg. Der Heim­welt­cup in Saas Fee stand vor der Tür. Die­ser fei­er­te in die­sem Jahr bereits sein 25-Jäh­ri­ges Jubi­lä­um! Im Gegen­satz zu unse­rer klei­nen Grup­pe in Korea nahm hier das gan­ze Schwei­zer Team teil. Auch wenn die­se Run­de vor Heim­pu­bli­kum immer etwas mehr Druck mit sich bringt, freu­te ich mich wie jedes Jahr sehr in Saas Fee zu klet­tern. Trotz eini­gen Beschwer­den durch eine merk­wür­di­gen Ent­zün­dung im Hals­wir­bel, brach­te ich die Qua­li­fi­ka­ti­on ohne Pro­ble­me hin­ter mich. Nach einem span­nen­den Speed­fi­nal, wel­ches ich wie immer aus der Zuschau­er­per­spek­ti­ve genoss 🙂 ging es am nächs­ten Mor­gen schon los ins Halb­fi­na­le, wel­ches ich mit Vivi­en, Fran­zis­ka und Celi­na aus dem Schwei­zer Team zusam­men bestrei­ten durf­te. Die Halb­fi­nals sind immer eine etwas ange­spann­te Ange­le­gen­heit, da man es unbe­dingt in die gros­se Final­run­de schaf­fen möchte. 

Dies gelang mir zusam­men mit Fran­zis­ka und Celi­na, sowie Ben­ja­min bei den Herren. 

Die Finals waren dann wie immer in Saas-Fee ein unglaub­li­ches Erleb­nis mit Zuschau­ern auf Augen­hö­he 🙂 Lei­der wur­de das Level der Frau­en etwas unter­schätzt und so gab es fünf (bei­na­he sechs) Tops! Dies bedeu­te­te ein Wett­kampf auf Zeit. Da mir dies bereits bei der Besich­ti­gung klar wur­de, ver­such­te ich so schnell wie mög­lich zum Top zu klet­tern. Dies gelang mir sehr gut und so durf­te ich in Saas Fee mei­nen zwei­ten Welt­cup­sieg der Sai­son fei­ern. Ein Schwei­zer Dop­pel­sieg mit Fran­zis­ka, die wie immer unglaub­lich stark und sou­ve­rän klet­ter­te mach­te den Abend per­fekt! Ich bin unglaub­lich dank­bar für das gross­ar­ti­ge Orga­ni­sa­ti­ons­team, wel­ches uns Ath­le­ten Jahr für Jahr die unglaub­lichs­ten Momen­te schenkt. 

Am nächs­ten Tag ging es dann müde und glück­lich wie­der zurück nach Hause.

Die Zeit zu Hau­se war jedoch sehr knapp, da es bereits zwei Tage spä­ter wie­der los ging an die drit­te Run­de der Welt­cup­t­our: Cham­pa­gny-en-Vanoi­se in Frank­reich trug in die­sem Jahr sowohl einen Welt­cup als auch die Euro­pa­meis­ter­schaf­ten aus.

Nach einer knapp sie­ben­stün­di­gen Auto­fahrt tra­fen wir bei der Regis­tra­ti­on ein. Bereits dort wur­de offen­sicht­lich, wie viel Arbeit und Mühe die­ses Jahr in die­sen Event gesteckt wur­de. Der Wett­kampf soll­te die­ses Jahr drei Tage dau­ern. Wobei am ers­ten Tag die Lead­qua­li­fi­ka­tio­nen anstan­den. Zusam­men mit Vivi­en, Jona­than und Ben­ja­min schaff­te ich die Qua­li­fi­ka­ti­on für den Halb­fi­nal am fol­gen­den Tag. Auch die­sen über­stan­den wir alle vier ohne grös­se­re Zwi­schen­fäl­le. Die Pau­se bis zum nächs­ten Tag ver­brach­ten wir mit viel Kaf­fee, einem Aus­flug an den Nacht­sla­lom der Frau­en in Courche­vel und viel Ruhe im Appar­te­ment. Der Lead­fi­nal star­te­te am nächs­ten Abend. Die Rou­te sah stren­ger aus als in Saas Fee und die Zeit war wie so oft mit 6min Klet­ter­zeit sehr knapp. Ich war sehr moti­viert alles zu geben und komi­scher­wei­se so gar nicht ner­vös vor dem Start. Ich fühl­te mich von Anfang an wohl und selbst­be­wusst an der Wand. Jedoch wur­de der Pump in den Armen immer stär­ker und stär­ker. Zum Glück moti­vier­ten mich die vie­len Anfeue­rungs­ru­fe unglaub­lich und ich push­te mei­ne müden Arme irgend­wie bis zum Top. Dies war wahr­schein­lich die Final­rou­te in der ich am meis­ten Spass hat­te, weil es ein rich­ti­ger Kampf gegen Zeit und Unter­ar­me brauch­te, um recht­zei­tig oben anzu­kom­men. Mit dem ein­zi­gen Top durf­te ich völ­lig per­plex mei­nen drit­ten Welt­cup­sieg in Fol­ge fei­ern! Der Lead­wett­kampf ent­pupp­te sich als regel­rech­te Schwei­zer­par­ty. Denn auch Ben­ja­min fei­er­te sei­nen ers­ten Welt­cup­sieg! Und in der Euro­pa­meis­ter­schafts­wer­tung besetz­ten wir jeweils die ers­ten bei­den Rän­ge sowohl bei den Frau­en als auch bei den Män­nern! Vie­len Dank an die­ser Stel­le an unser gross­ar­ti­ges Team, sowie Simon Wan­de­ler als Trai­ner, der sich mit wahn­sin­ni­ger Lei­den­schaft für uns engagiert!

Dies gibt auf­je­den­fall sehr viel Ener­gie und Moti­va­ti­on für die letz­ten zwei Run­den, wel­che Ende Febru­ar in Long­mont (USA) und Edmon­ton (CAN) statt­fin­den werden. 

Auf dem UIAA You­tube Kanal fin­det man über­i­gends die Live­streams aller ver­gan­ge­nen und anste­hen­den Weltcups 🙂

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